Salatöl statt Diesel?

[Gert]

Habe schon mehrmals gehört man könnte Speiseöl statt Diesel verwenden
ist das der "superspartipp" für schrottreife Autos oder geht das auf Dauer ?
Was ist mit Mischung ?

[Martin]

Ich habe zwar keine eigene Erfahrung, aber mich ausreichend mit dem Thema beschäftigt.

Es ist kein Problem

Das hat auch nichts mit "schrottreif" zu tun Pflanzenöl (PÖL) hat +/- dieselben "Fähigkeiten" wie Diesel, teilweise sogar bessere. Das Mischungsverhältnis hängt von der Außentemperatur ab... je wärmer, desto höher kann der PÖL-Anteil sein. Im Zweifel bis zu 100 % (im Sommer). Durch den "Reinigungseffekt" des PÖL solltest Du allerdings in der Umstellungsphase einplanen, daß ein Dieselfilter dabei draufgehen kann, da er durch die aus dem System gespülten Ablagerungen zugesetzt wird.

Hier sind ausreichend erfahrene PÖLer, die da mehr Detailauskünfte geben können als ich .

Bleibt allerdings die Frage nach dem Preis des zu verwendenden Stoffes und der (rechtlichen) Zullässigkeit, die nicht (mehr) gegeben ist, da das PÖL (eigentlich) mineralölsteuer-mäßig behandelt werden müßte .

[Böwer32b]

Moin Gert

Also ich fahre außer im Winter 100% Pflanzenöl. Das funktioniert wenn du das richtig machst eigentlich unbegrenzt.
Einen Motor bin ich 12 000km mit Rapsöl gefahren bis ich den mit zuviel Ladedruck geschrottet habe.
Dieser Motor läuft seit 20 000km mit Pflanzenöl.

Schöne Grüße Sören

[Böwer32b]

Ich habe zwar keine eigene Erfahrung, aber mich ausreichend mit dem Thema beschäftigt.

Es ist kein Problem

Das hat auch nichts mit "schrottreif" zu tun Pflanzenöl (PÖL) hat +/- dieselben "Fähigkeiten" wie Diesel, teilweise sogar bessere. Das Mischungsverhältnis hängt von der Außentemperatur ab... je wärmer, desto höher kann der PÖL-Anteil sein. Im Zweifel bis zu 100 % (im Sommer). Durch den "Reinigungseffekt" des PÖL solltest Du allerdings in der Umstellungsphase einplanen, daß ein Dieselfilter dabei draufgehen kann, da er durch die aus dem System gespülten Ablagerungen zugesetzt wird.

Hier sind ausreichend erfahrene PÖLer, die da mehr Detailauskünfte geben können als ich .

Bleibt allerdings die Frage nach dem Preis des zu verwendenden Stoffes und der (rechtlichen) Zullässigkeit, die nicht (mehr) gegeben ist, da das PÖL (eigentlich) mineralölsteuer-mäßig behandelt werden müßte .

Pflanzenöl hat keinen "Reinigungseffekt". Da verwechselst du ganz klar was mit Biodiesel. Den Pflanzenöl löst keine Dreckpartikel. Da es zähflüssiger ist brauchen Partikel die bereits im Tank sind länger bis sie sich wieder am Boden absetzen und können daher leichter angesaugt werden.
Ich baue den Tank immer aus bevor ich anfange PÖL zu tanken dann hat man das Problem nicht.

Gruß Sören

[Kai]

Habe schon mehrmals gehört man könnte Speiseöl statt Diesel verwenden
ist das der "superspartipp" für schrottreife Autos oder geht das auf Dauer ?
Was ist mit Mischung ?

Grundsätzlich sind die alten Vorkammerdiesel besser dafür geeiget, sobald das mit den Einspritzpumpen-Stellwerken und elektronischer Regelung anfängt, wirds schwierig - geht aber auch, allerdings dann meist als Zweitanklösung - bei den alten ist das nicht nötig. Mischen geht völlig problemlos, bis 50 Prozent kein Problem und keine Änderung nötig.

Im 32B Diesel als Sauger oder TD kannst Du im Sommer problemlos reines Pöl fahren, auf lange Sicht besser ist aber eine Angleichung des Motors, d.h. :
- dickere Spritleitungen (Winter, VIskosität)
- Pöl-Vorwärmung für den Winter (Winter) durch Wärmetauscher über Kühlwasser oder elektrisch
- andere Glühkerzen mit Nachglührelais (Winter)
- einen höheren Einspritzdruck (Düsenöffnungsdruck) durch eingestellte Einspritzdüsen oder gleich neue Vorstrahldüsen
- Einpritzzeitpunkt der Einspritzpumpe nach vorn verstellen
- Dichtungen der Einspritzpumpe erneuern, besonders den Hauptsimmering durch einen Vitonring ersetzen

Vorteil ist das der Motor dadurch meist die längst überfällige Wartung bekommt . Verbrauch liegt bei meinem TD bei ideal 4,3 l/100 km, egal ob Pöl oder DIesel.

Nachteile:
Pflanzenöl reagiert mit Motoröl, und kleine Reste gelangen da aus dem Brennraum immer rein - alle 6000 km Ölwechsel sonst gibts irgendwann Pudding statt Motoröl
Diesel enthält Substanzen, die die Einspritzpumpendichtungen quellen lassen - bei reinem Pölbetrieb werden die wieder normal und die Pumpe undicht - neue Dichtungen einbauen.


Verschiedene Öle gehen in reiner Form ohne Diesel, Sonnenblumenöl, Rapsöl (das mittlerweile auch dem Diesel zugemischt wird) und z.B. Rhizinusöl.
Für Rapsöl gibts ein eigenes Forum (http://www.fmso.de), das geht durchaus - seit unsere Lobby-Regierung aber Energiesteuer auf Salatöle draufgeschlagen hat, gibt es kaum noch einen Preisvorteil - einen idellen aber durchaus. Durch Fahren von Rapsöl wird der Atmosphäre kein CO2 zugefügt, da es sich im Kreislauf befindet, es gibt auch noch andere den Energieuntenehmen lästige Vorteile.

Ich habe meinen TD etwa 160.000 km mit Rapsöl betriben, zur Zeit läuft er aber wieder unter Tankstellendiesel - durch die Kaputtmachpolitik der Regierung gegenüber deutschen Ölmühlen gibt es kaum noch Rapsöl-Tankstellen in Deutschland. Die Speditionen mit ihren teilweise millionenteuren Umrüstungen hats natürlich am schlimmsten erwischt.

Einfach mal mit 50 Prozent Pöl (ca.) fahren und ausprobieren

Viele Grüße,
Kai

[Martin]

...

Pflanzenöl hat keinen "Reinigungseffekt". Da verwechselst du ganz klar was mit Biodiesel. Den Pflanzenöl löst keine Dreckpartikel. ...

Gruß Sören

Zugegeben hast Du im Gegensatz zu mir massig Erfahrung beim PÖL, aber ich verwechsele da nichts... der Unterschied zwischen PÖL und Biodiesel (agressiver Chemie-Scheiß) ist mir durchaus sehr geläufig.

Allerdings habe ich den oben beschriebenen Effekt (Verstopfung, einmalig, nach Umstellung auf PÖL) mehrfach im Bekanntenkreis erlebt. 1 mal beim 19E, einmal beim 32B, jeweils 54 PS Saugdiesel. Woher dies rührt ist da relativ unerheblich. Man sollte nur im Hinterkopf behalten, daß dies nach relativ kurzer Zeit auftreten kann bzw. wird, um nicht später über's PÖL zu "schimpfen". Es tritt i.d.R. nur einmal auf. Danach EIN neuer Diesel-Filter und gut. Je nach Temperatur kann es beim Mischen auch sinnvoll sein, dies im Kanister zu tun und dann einzufüllen, da es zu "Absetzungs-Tendenzen" kommen kann. Dürfte bei den derzeitigen Temperaturen im Hinblick auf bis zu 100% PÖL aber auch unerheblich sein.

[Quantum5e]

Hallo,

so ganz ohne ist PÖL fahren nicht. Zum einen ist es heute nur dann ein Geschäft, wenn man widerrechtlicherweise beim Lidl oder Aldi tankt, zum anderen sollte man sich mit der Motorentechnik recht gut auskennen.

Ich habe mal 3 Jahre PÖl im Zweitankbetrieb bei nem 1.9er TDI gefahren. Wenn man sich dabei nicht mit Diagnosesoftware und der Mechanik der Verteilereinspritzpumpe auskennt, wird das ein schlechtes Geschäft.

Die Einspritzpumpe wird gern mal undicht, Ölwechsel ist häufiger, Dichtungen und Leitungen können defekt werden. Wenn man dafür zu VAG oder Bosch muss, FINGER WEG!

Wenn man das alles selbst kann, ist das ok.

Gruß Josef

[Jockel]

Mahlzeit!

Wie die Kollegen bereits gesagt haben, es geht, auch dauerhaft.
Rechnen tut sich das leider nicht mehr, versteuertes PÖL kostet 1,20 - 160, je nach Quelle.
Selber schrauben sollte man können oder beim Pölen lernen oder man sucht hier oder im Pölforum (fmso.de) nach Schrauberhilfe, je nachdem wo man wohnt gibts ein paar Pöler vor Ort die helfen können.
Den Reinigungseffekt gibts meiner Erfahrung nach, einen Ersatzfilter sollte man als Pöler eh immer an Board haben und wissen wie man ihn wechselt, der 32B sollte original sowieso Schraubfilter haben, da geht das einfach und ohne Werkzeug (oder, wenn der Filter bombenfest sitzt, hat man nen Ölfilterschlüssel dabei....)
Das mit dem früheren Ölwechsel würd ich nicht allgemein sagen, ich wechsel zwischen 10 und 20 Tausend, je nachdem wie ich Zeit habe. Es stimmt aber daß unverbranntes oder teilverbranntes Pöl mit Motoröl zu Pudding reagieren kann, wenn man den Motor also anquälen muß anstatt ihn anzulassen und die Karre die ersten Meter kalt verdammt schlecht läuft sollte man evtl. früher wechseln, dann ist die Wahrscheinlichkeit daß Pöl ind Möl gelangt eher hoch.

Mit nem VW Wirbelkammermotor gehen je nach Temperatur und Zustand der Einspritzausrüstung rel. problemlos 30 - 80% PÖL, für mehr oder dauerhaft Pöl sollte man umbauen, ich hab das was sich im Pölforum als "Standartumbau" herauskristallisiert hat mal zusammengefasst:
http://www.system-jockel.de/Poel/std.htm

Den Umbaui an meinem ehem. Golf II hab ich hier beschrieben:
http://www.system-jockel.de/Poel/Poel.htm

Ich pöle seit 2001, zuerst im 32B Saugdiesel ohne Umbau, dann im Golf II, jetzt im 35i

ciao, Jockel

[MikaElla]

Mit einem Diesel hab ich ja mal gar nix zu tun,
werd dementsprechend nicht viel dazu beitragen können.

Nur wo ich lese: "Salatöl statt Diesel?"
Sorry, aber ich kann mich nicht zurück halten,
meine Antwort: "Ja, auf jeden!"

http://forum.e34.de/thread.php?threadid=181405

Bis neulich
Micha

PS Hab lang dran überlegt ob ich es wirkl posten soll.
Möcht damit auch niemanden zu Nahe treten, also bitte nicht schimpfen.
Doch ich halt es zur Belustigung für lesenswert.

[Jockel]

Mahlzeit!

Vor 10 Jahren oder so war das durchaus mal ein Thema in min. 2 Pölforen, es lief auch ein Versuchsauto, genaueres dazu findet man (wahrscheinlich) bei www.fatty-fuels.de mit dem Suchwort "Fiesta Fiasko", wahrscheinlich auch in fmso.de

Es lief eine zeitlang ein Fiesta Saugdiesel mit Pöl als Motoröl, in der letzten Ausbaustufe meine ich mit Durchlauf, d.h. die Einspritzpumpe wurde aus der Ölwanne versorgt und dort wurde irgendwie automatisch aus dem Tank ergänzt, das ganze mit kurzgeschlossenem Rücklauf der Pumpe so daß kein Rücklauf in den Tank stattfand.
Das ganze ging ne Zeitlang gut, ich weiß aber ehrlich gesagt nicht mehr was aus der Sache wurde, der Fahrer des Fiestas ist auch irgendwann ausgewandert.
Für nen wenig belasteten Saugdiesel tuts Pöl als Möl Ersatzstoff sicher ne zeitlang, man muß nur dafür sorgen daß es immer "frisch" ist, deswegen damals auch der Durchlauf.

ciao, Jockel