Ersatzteilquellen

[Torben]

Hallo zusammen,

gibt es gute nennenswerte Quellen für Ersatzteile, die man auf jedenfall wissen sollte?

Könnt ihr mir sagen, welche Sofortausrüstung man eigentlich immer an Bord haben sollte? (Ersatzteile) Für alle Fälle....

Typ 33, 1,6 l

Vielen Dank!!

[Marc]

Moin Torben,

also das hat ja mal Potential für einen unendlichen Thread

Eine Quelle, aus der ich gern bestelle, ist autoteile-teufel.de
Die haben für alte VW recht viel im Programm und leeren ab und an mal ihr Lager - dann gibt es Sachen sehr günstig. Habe zum Beispiel mal einen kompletten LUK-Kupplungssatz für meinen Sierra dort für 55€ bekommen. Die Lieferzeiten sind aber teils recht lang bei den Jungs. Also nix, wenn man etwas dringend braucht.

Für Kleinkram, der nicht wirklich wichtig ist, ist ATP-Autoteile eine sehr günstige Anlaufstelle. Aber auf die Qualität würde ich nicht wetten - wobei zum Beispiel der Fahrertür-Fensterheber bei mir auch schon seit 4 Jahren problemlos Dienst tut.

Classic Parts ist ja hoffentlich ein Begriff...

Für Blechbearbeitung, Konservierung und Werkzeuge sollte man noch das Korrisionschutzdepot (der Katalog ist erste Klasse!) und TBS-Aachen kennen.

Ein Highlight für Kleinkram, von dem man lange aufgegeben hatte, ihn nochmal irgendwo neu zu finden, ist ATS24: http://stores.ebay.de/ats24/
Dort habe ich zum Beispiel den Trichter für den Ölpeilstab mal für einen Euro bekommen.

Wenn es um Teile für Solex und Pierburg Vergaser geht, ist der hier auch viel wert: http://stores.ebay.de/vergaserteilewebersolexdellorto/

Und was die benötigte Ausrüstung angeht, die man so dabei haben sollte... Ich denke, das kommt darauf an, wo man hin fährt und ob man dem ADAC vertraut... Als ich im 30 Jahre alten Volvo 240 quer durch Australien gefahren bin, habe ich mehr mitgenommen, als wenn ich hier in Hannover mit unserem "Neuwagen" (BJ 95) Stadt-Twingo zum einkaufen fahre

Ich selbst fahre normalerweise folgendes spazieren:
- Keilriemen
- komplettes Zündgeschirr inkl. Kerzen (Bei Unterbrecherzündung auch Kontakte und Kondensator)
- Leitungsverbinder, Draht, ein paar Meter Kupferleitung, Stecker und Hülsen, Schrumpfschlauch
- Benzinschlauch und Unterdruckschlauch in allen im Wagen vorkommenden Stärken + Leitungsschellen
- Starthilfekabel
- stabile Schnur, Kordel oder ähnliches
- Ersatzbirnen und Sicherungen
- Motoröl, Wasser
- vulkanisierendes Klebeband (für Kühlwasserschläuche)
- Mehrzweckfett, Universalöl
- O-Ring Sortiment, Dichtungspapier
- Dichtmasse, Kaltmetall
- je nach Strecke und "Gusto": Zündspule, Universalchsmanschette (dehnbar, für Unterwegsreparatur), Getriebeöl, Auspuff-Haltschlaufen, LiMa-Regler, Radlager, Kraftstofffilter und -pumpe, Pannenspray (zusätzlich zum Reserverad - je nach Strecke auch 2. Reserverad), <Liste beliebig erweiterbar> ...
- Nicht vergessen, weil man normalerweise nie in der richtigen Kleidung eine Panne hat: Handschuhe, Arbeitsklamotten, Feuchttücher, Klopapier (in dringende Fällen löst das auch andere Probleme^^), Lappen und Sitzauflage (damit man ölverschmiert nicht den Fahrersitz einsaut!)
- Zum Sichern des Fahrzeugs auf dem Bordwagenheber kann man natürlich einen Klappbock mitführen, man findet aber auch meist ein passendes Stück Holz, Findling oder einen hohen Bordstein. Im Notfall kann das abgekommene Rad so positioniert werden, dass es im Falle des Herunterfallen des Fahrzeugs dieses abfängt. Aber immer dran denken: deiner Familie ists lieber, wenn du zu spät und huckepack mit dem ADAC nach Hause kommst, als gar nicht mehr, weil dir dein Auto auf den Kopf gefallen ist!!!
- Autoabhängig weitere Teile: z. B. hab ich im Automatikvolvo im Niemandsland in Australien immer kleine volle Batterie und einen Ersatzanlasser mitgeführt (Automatik kann man nicht anschieben!).
- Phantasie! Beispiele: Flächendichtungen lassen sich gut aus Tetrapack improvisieren und rutschende Kupplungen angeblich (nie selbst ausprobiert) mit Cola noch ein paar huntert Kilometer zur Mitarbeit überreden...

Wenn man sein Auto gut kennt, weiß man ja meist auch, was bald aussteigt und kann entsprechend vorsorgen.
Ich gebe aber zu, dass ich den Großteil davon noch nie (für meine eigenen Autos) gebraucht habe. Gute Wartung ist eben wichtiger, als das Mitführen von Ersatzteilen. Generell gilt auch: für alle Teile, die man mitschleppt, sollte man auch das entsprechende Werkzeug (und Wissen/Können) dabei haben, um sie am Wegensrad einzubauen!

Wenn man es noch zu einem netten Menschen mit Werkstatt schafft, ist eigentlich fast alles möglich. Ich habe schon ein Automatikgetriebe mit Bohrmaschine repariert, aus Holz ein Querlenkerlager gebaut oder einen Passat mit einem Choke-Zug ausm Trabi auf Handgas umgebaut
-> ich möchte damit aber keineswegs dazu anregen, geplante Reparaturen in der heimischen Werkstatt so zurecht zu pfuschen! Das ist alles entstanden, um die Fahrt fortsetzen zu können und wurde dann gescheit repariert!

So, das ist jetzt glaub ich lang genug geworden Viele Grüße
Marc

[OST]

Ich selbst fahre normalerweise folgendes spazieren:
Schachtel Kippen

Alles andere ist in meinen Augen reine Glückssache und dann kann man sich das auch gleich sparen.

[Johnson]

Deswegen musste ich auch nach München zurück, weil der werte Herr Steenbock es ja nicht mal für nötig hält, eine Ersatzlichtmaschine mitzunehmen. In Deutschland und Europa habe ich nie etwas mit an Bord. Hier schon, aber es bleibt ein Glücksspiel. Aber ein 32b geht ja eh nicht kaputt.

Grüße, Johannes

[Harryj19]

In meinem Koffer ist ein Abschleppseil (natürlich nur um andere abzuschleppen), Überbrückungskabel, 1L Wasser, Verbandstasche, Radkreuz, Arbeitshandschuhe, 1L Öl und eine Rolle Gewebeband. In meinem Handschuhfach die Mitgliedskarte vom Schutzbrief meiner Versicherung und im Handy die Tel Nr der Kumpels.
Die Erfahrung hat mich gelehrt das ich immer das nicht dabei habe was kaputt geht. In meiner näheren Umgebung kann ich immer was mit meinen Kollegen arangieren und wenn es mich wirklich weit weg von zuhause erwischt habe ich bestimmt keine Lust Gott und die Welt in Bewegung zusetzen um vor Ort zu reparieren. Dann kommt das gute Stück auf dem Schandschlepper Heim um ihn in Ruhe wieder zu richten. Und ich setze mich in einen modernen Mietwagen und kann zumindest weiterfahren.
mfg Harry

[Marc]

Moin,

Schachtel Kippen

Hehe, da hat man ja als Nichtraucher gleich mehr Platz und kann andere Sachen einpacken

Alles andere ist in meinen Augen reine Glückssache und dann kann man sich das auch gleich sparen.

Naja, ich würde das so sehen: das Glück ist mit dem Tüchtigen
Ich habe nahezu eine halbe Million Kilometer auf Autos gefahren, die alle älter sind als ich und ein Bruchteil eines modernen Smartphones gekostet haben. Und musste mich ein einziges mal abschleppe lassen - nichtmal aus technischer Notwendigkeit, sondern weil es mit zu heikel war in einer unübersichtichen Kurve auf der rechten Spur einer vielbefahrenen Bundesstraße mit Leitplanke und ohne Standstreifen einen Reifen vorne links zu wechseln

Und wenn ich ganz ehrlich bin, war eines der coolsten Alltagsfahrzeuge, die ich je hatte, mein Trabi. Gekauft in recht desolatem Zustand mit Rest-TÜV und vielen Problemen. Man konnte keine längere Strecke fahren, ohne liegen zu bleiben. Aber die durchschnittliche Panne dauerte eben auch nicht länger, als eine Pinkelpause.
Danach hatte ich einen Polo 96c. Den habe ich nach einer Weile verkauft, weil er mir zu langweilig war. Klar schätze ich Zuverlässigkeit (deswegen werden meine Autos pinibel gewartet), aber man will ja auch was erleben xD

Ganz im Sinne der Automobilisten aus der Pionierzeit der motorisierten Fortbewegung. In dem Zusammenhang ist folgendes Buch sehr lesenswert:
https://www.delius-klasing.de/klasings- ... and-6-5434
Ich finde es irre, was die Leute damals alles "mal eben so" am Wegesrand konnten und gemacht haben. Hat irgendwie diesen Hauch von Abenteuer und wenn man das so liest, wünscht man sich gleich einen Ford T für den Alltag

In Deutschland und Europa habe ich nie etwas mit an Bord. Hier schon, aber es bleibt ein Glücksspiel. Aber ein 32b geht ja eh nicht kaputt.

Ich denke auch, das sollte man davon abhängig machen, wo man unterwegs ist. Ich bin mit meinem Volvo in Australien wirklich sehr vorsichtig gewesen. Aber das sollte man dort eben auch. Man ist selbst auf Hauptstraßen komplett allein, vielleicht begegnet einem einmal am Tag ein anderer Verkehrsteilnehmer. Handyempfang gibt es nirgends (auch keine Notrufe) und bei 35 Grad im Schatten macht man es bei einer unbehebbaren Panne nicht lang ohne genügend Trinkwasser.
Und meine Arbeitskollegen in Sydney haben mich immer für geisteskrank erklärt, dass ich mich mit einem über 30 Jahre alten Auto allein so weit weg von Zivilisation traue. Die meisten sind mit ihrem 8 Jahre alten Toyota Camry nicht mal aus der Stadt raus...


Viele Grüße
Marc

[Käfer]

Ich hab mich ein wenig erschrocken was Marc alles mitschleppt.

Ich fahre ja nun auch schon jahrelang mit altem Gelumpe durch halb Europa (leider noch nicht mit einem Passat) und ich hab höchstens nen Keilriemen, nen Liter Öl und ein wenig Werkzeug dabei.
Teile??? ... nein, nie, man hat nie das dabei was man braucht.
Ich war vor ein paar Jahren mal mit Bulli, QEK und Käfer im Schwarzwald. Im Vorfeld habe ich nen Starkäferschrauber hier aus Wuppertal gefragt was er denn an Teilen mitnehmen würde... nix!!!
Bei der Abfahrt nach Hause war der Bremslichtschalter am Bulli defekt, diesen hätte ich mit Sicherheit nicht dabei gehabt.
Von einer kleinen KFZ-Werkstatt ein wenig Kabel und Schalter schenken lassen... fertig.


... und so konnte ich dann beim Bremsen das Bremslicht an und aus schalten.

Irgendwie humpelt mein ganzes olles Zeug immer wieder nach Hause.

[VW-Youngtimer]

Ein Kleinteil sollte man beim 32B nach meiner Erfahrung immer dabei haben: die Buchse am Gaspedal, in die der Gaszug eingehängt wird. Ohne sie kann man nämlich nur noch im Standgas weiterfahren und ehe man da im Fußraum mit Kabelbindern o.Ä. eine Behelfskonstruktion bastelt, kann man in der gleichen Zeit auch die Buchse tauschen. Je eine davon hat sich bei meinen beiden Passats schon im laufenden Betrieb verabschiedet. Ist ein ziemlich doofes Gefühl, wenn das Gaspedal plötzlich unterm Fuß wegsackt...
Kleiner Tipp: Manche 32B haben gleich zwei solcher Buchsen, wenn ein Tilgergewicht verbaut ist. Statt der originalen aus Schaumstoff kann man auch die Gummibuchse vom Golf 2 verbauen, die haltbarer und obendrein deutlich günstiger ist.

Ansonsten führe ich in allen Oldies ein kleines Notfallset mit, das ich immer in das jeweils bewegte Fahrzeug mitnehme:
- Benzin- und Unterdruckschlauch, Benzinfilter
- Sortiment Schlauchschellen und Kabelbinder
- Zündverteilerkappe und -finger sowie Zündkabel
- Ersatzlampenset

In ca. 200.000 km mit diversen 32Bs konnte ich damit alles zumindest soweit richten, dass ich nach Hause kam - liegengeblieben bin ich nie.

[Roman]

Außer etwas Öl, Wasser, Isolierband und einen kleinen Knarrenkasten habe ich nichts dabei.
Und bei den wenigen Pannen, die ich bisher hatte, hätte auch kein Ersatzteilsortiment geholfen:
2x Reifenplatzer, 1x Kühlwasserschlauch geplatzt, 1x Keilriemen gerissen, 2x Zahnriemen Zahnausfall, 1x Ladekabel der Lima an der Schelle abgebrochen.
Das wars an Pannen in ca. 530.000 KM.

Grüße
Roman

[paul_mh]

Ein Kleinteil sollte man beim 32B nach meiner Erfahrung immer dabei haben: die Buchse am Gaspedal, in die der Gaszug eingehängt wird. Ohne sie kann man nämlich nur noch im Standgas weiterfahren und ehe man da im Fußraum mit Kabelbindern o.Ä. eine Behelfskonstruktion bastelt, kann man in der gleichen Zeit auch die Buchse tauschen. Je eine davon hat sich bei meinen beiden Passats schon im laufenden Betrieb verabschiedet. Ist ein ziemlich doofes Gefühl, wenn das Gaspedal plötzlich unterm Fuß wegsackt...

Das ist auch die einzige echte Panne, die ich bei meinem 32B in 7 Jahren und 90 tkm Alltag bisher hatte. Konnte es wieder einhängen und nach Hause fahren, aber ohne einen Schraubenzieher zum Verkleidung demontieren wäre ich aufgeschmissen gewesen, sowas ist aber im originalen Bordwerkzeug dabei.

Ich habe mittlerweile einfach generell fast alle Gummiteile, die für die technische Funktion wichtig sind ausgetauscht, nach über 30 Jahren ist der beste Gummi der Welt versprödet, verhärtet und oxidiert. Dazu gehören:

x) Sämtliche Schläuche für Kühlwasser, Sprit, Öl und Unterdruck
x) Bremsschläuche und Dichtungen an den Radbremszylindern / Bremszangen
x) Sämtliche Fahrwerksbuchsen
x) Gummiflansch am Vergaser, Membrane Beschleunigerpumpe, Unterdruck Membrane am Verteiler und eben die Gummibuchsen vom Gasseil
x) Alle Dichtungen und Wellendichtringe an Motor, Getriebe und Vergaser
x) Zahnriemen! (der altert auch, nach spätestens 10 Jahren würde ich den unabhängig von der Laufleistung entsorgen!)

Bisher waren fast alle Instandhaltungs-Arbeiten an meinem Auto wegen der oben angesprochenen Bauteile und Korrosion notwendig, einen akuten Ausfall eines anderen mechanischen oder elektrischen Bauteils hatte ich bisher echt noch nie und ich glaube mein Vater auch nicht, der fährt seit 1988 ausschließlich 32B im Alltag.

Grüße aus Graz,
Paul