Ein Schweißgerät Made in China.......

Hier geht es um die Technik des Passat/Santana Typ 32/33 und 32B
Tubeeye
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Ein Schweißgerät Made in China.......

Beitrag von Tubeeye »

Servus ,- Freunde der la Nacht- -aus einem Schrottcontainer habe ich ein Schutzgasschweißgerät gezogen- allerdings ist es nicht der totale Burner sondern leider nur ne Baumarktware - made in Chinahausen :) ,
Trotzdem würde ich es mal testen wollen,- vielleicht funzt das Ding noch,- wenn nicht kann ich es wieder in den Container werfen :mrgreen:

Es steht Güde 200 Turbp drauf- es scheint ein älteres Exemplar zu sein so 90er Jahre schätze ich...

Es ist aber ein Starkstromstecker verbaut- sawas habe ich garnicht- kann ich da einfach einen Adapter dran machen und das Gerät mit 220 Volt testen?......


Güde Mig Mag Turbo 200 02.09.2024 005.JPG
Güde Mig Mag Turbo 200 02.09.2024 005.JPG
Güde Mig Mag Turbo 200 02.09.2024 005.JPG
Güde Mig Mag Turbo 200 02.09.2024 005.JPG
Güde Mig Mag Turbo 200 02.09.2024 005.JPG
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Chris aus Hamm
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Re: Ein Schweißgerät Made in China.......

Beitrag von Chris aus Hamm »

....meistens hat es einen Grund warum sowas im Schrott Container gelandet ist.
Meine Fahrzeugelektronik hat einen Namen: EMDEN :-)

83er Santana LX, 1,8l , DS, KAD, Nevada Beige, Servo, SSHD, Avus
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Roman
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Re: Ein Schweißgerät Made in China.......

Beitrag von Roman »

Güde ist eine deutsche Firma, Sitz ist Wolpertshausen, zwischen Heilbronn und Nürnberg.
Das Gerät ist lt. Aufdruck Baujahr 1991, also Made in Germany.
Damals gabs noch so gut wie keine Chinaware.

Güde stellt vornehmlich Geräte für den Hobbybedarf her.

Und umbauen auf 230 Volt lässt es sich auch nicht.
Du brauchst einen Drehstromanschluß mit 400 Volt (früher 380 Volt).

Grüße
Roman
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paul_mh
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Re: Ein Schweißgerät Made in China.......

Beitrag von paul_mh »

Hallo,

tut mir Leid wegen der Kritik aber 7 mal das mehr oder weniger gleiche Foto von vorne hilft jetzt nicht wirklich weiter um die Sache zu beurteilen...

Wie die Kollegen schon geschrieben haben: Güde hat erst später angefangen "richtig billig" zu bauen. Dieses Gerät sieht innen praktisch identisch zu meinem deutschen Prof-Gerät aus 1986 aus!

Zum Schweißen braucht man große Stromstärken und Gleichstrom. Die große Stromstärke bekommt man zusammen, wenn man die Spannung runter schraubt: bie gleicher Leistung (Watt) geht die Stromstärke (A) hinauf. Watt = Ampere x Volt. Dafür sind die drei großen Spulen - das sind Trafos: oben hast du dünne Wicklungen, aber dafür viele = hohe Spannung, niedrige Stromstärke. Unten dann wenige Wicklungen aber dafür viel dicker = wenig Spannung, viel Stromstärke. Diese Spulen kannst du grundsätzlich mal durchmessen ob sie alle noch den gleichen Widerstand haben.

Unterhalb das was aussieht wie ein alter Heizkörper mit den Kühlplatten sind dann die Gleichrichter-Dioden, die aus dem Wechselstrom einen Gleichstrom machen der dann zum Schweißen genutzt werden kann. Um die zu testen braucht man eigentlich einen Dioden-Tester, das kann nicht jedes Multimeter. Auf jeden Fall ist hier auch der Knackpunkt warum man das nicht mit normalem Wechselstrom betreiben kann: wenn da nur eine Phase dran hängt, dann kommt aus diesen Dioden niemals ein Gleichstrom heraus so wie es aufgebaut ist. Du brauchst hier zwingend alle drei Phasen (Drehstrom) damit das geht.

Ich hatte das selbe Problem: Ich musste mir überhaupt erstmal einen neuen Stromzähler ins Haus einbauen lassen damit ich Drehstrom habe und mein Schweißgerät verwenden kann...

Was ich dir empfehlen kann: Putz einmal alles gut durch, mach eine kritische Sichtprüfung ob dir irgendwo ein Kabel auffällt das nicht mehr ganz dran ist oder ob auf der Steuer-Platine irgendwas verschmort aussieht. Auf der Platine hast du auch eine kleine Sicherung drauf.

Vielleicht hast du Glück und es ist nur ein kleiner Defekt oder Verschleiß am Schlauchpaket was man sehr einfach beheben kann.

Was ich dir aber gleich aus eigener Erfahrung sagen kann: dieses Gerät ist zwar grundsätzlich schon für typische Auto-Reparaturen geeignet, du wirst dabei aber vermutlich nur die Stufen 1-3 brauchen, alles darüber braucht man nur für dicke Sachen mit 3mm Wandstärke und mehr. Das bedeutet aber auch: in dem Bereich wo man es braucht hat man nur sehr wenig Möglichkeit für feine Regelung. Das können kleinere Geräte mit moderner Steuerung einfach viel besser, die werden "Inverter" Schweißgeräte genannt und dort kann man die Stromstärke und Spannung dann stufenlos regeln. Der "Inverter" übernimmt dann die Funktion von Trafospulen+Diode aus dem alten Prinzip.

Beste Grüße,
Paul
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Re: Ein Schweißgerät Made in China.......

Beitrag von Tubeeye »

Hi Paule. du musst dich nicht rechtfertigen- das mit den Pics hochladen muss ich noch üben :) - ok die Kiste habe ich schon geputzt innen und außen....

war sehr verwahrlost das Ding!,- die Sicherung innen habe ich schon getestet mit dem Multimeter,- ist noch gut- Außen ist auch noch eine Sicherung- die muss ich noch durchpiepsen....
Dann werde ich mal die Trafos versuchen durchzumessen...

Einen neuen Sicherungskasten habe ich schon im Keller,- muss mal meinen Elektriker Fragen- ob man im Hof und Garage so nen Drehstromstecker 3 Phasen installieren kann- da brauch man soweit ich weiß ein 5 Adriges Kabel 1,5 oder 2.5 quadrat Stärke......

Es muss nicht alles am Arsch sein was im Container liegt- ich habe schon mal einen Schneider Kompressor in qutschgelber Farbe aus dem Container gezogen (Made in Germany) Baujahr 1981 mit Riementrieb- der läuft sehr ruhig und sauber- gereinigt- Öl nachgefüllt getestet und Hurra er lief und läuft bis heute.......

Notfalls nehme ich den Güde mal mit Nach Hause zu meinem Kollegen- der hat Drehstrom Anschluss,- dann werde ich sehn ob noch Licht ins Dunkle kommt :u: ............
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paul_mh
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Re: Ein Schweißgerät Made in China.......

Beitrag von paul_mh »

Hallo,

Ja genau, Drehstrom = 5 Adern: 3 Phasen, Neutralleiter und Erdung.

Für so ein großes Gerät braucht man eine 16A Sicherung und für übliche Leitungslängen einen 2,5mm² Querschnitt. Wenn das Kabel sehr lange ist (in dem Fall etwa 70m) dann bräuchtest du sogar den nächst größeren Querschnitt.

Wenn du dir ohnehin eine neue Sicherung rein machen lasst würde ich für diese Anwendung eine Sicherung mit "träger" - "C" - Charakteristik empfehlen, die fällt nicht so leicht wie die normalen "B" Sicherungen.

Ja klar steck mal an das Ding und schau was passiert - die elektrische Funktion kann man ja auch erstmal ohne Schutzgas prüfen, brauchst erstmal nur ein bisschen Schweißdraht.

Beste Grüße,
Paul
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WinfriedB
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Re: Ein Schweißgerät Made in China.......

Beitrag von WinfriedB »

Manchmal sind das Geräte aus Nachklässen mit denen keiner was anfangen kann oder will. Ausprobieren lohnt sich da schon.
1982er Variant Automatik 63kW (einer von 89 - Stand 01/2012, staatl. anerkannter Oldtimer)
1954er Bismarck "Weltmeister Lohmann" (gepimpt)
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+ zwei Bahnhofsschlampen
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Re: Ein Schweißgerät Made in China.......

Beitrag von Tubeeye »

Ha ha servus Winfried B- Du solltest Recht behalten- war gerade um 18: 00 Uhr bei meinem Kumpel in der Lackiererei,- der hat natürlich dito so einen Wechselstromanschluss - eingesteckt und Hurrra der Schweißapparat ging sofort an =D> Licht leuchtete auf und der Lüfter war zu hören- nach etwas rumfummeln lief dann auch der Drahtvorschub da er auf der Seite offen lag hats da reingeregnet.

Dennoch bin ich happy,dass ich das Gerät rausgezogen habe,- es war einfach mein Instinkt ;) ...........
Steh thalt leider nicht Merkle oder Lorch drauf -dennoch ist es Made in Germany ,wie der Admin Roman postete .......

Nur der restliche Draht steckt noch im Schlauchpaket, und lässt sich nicht herausziehn- wie bekomme ich den Draht heraus?
die Düse sieht auch total verzundert aus,- werde ich einen Satz besorgen....
Welcher Schweißdraht ist der Richtige für Blechschweißen?- Afrim hat gemeint 0,8mm sei der Richtige- auf You Tube hat einer gesagt 0,6mm?.................
Böwer32b
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Re: Ein Schweißgerät Made in China.......

Beitrag von Böwer32b »

Hallo, wenn du den Draht nicht aus dem Schlauchpaket bekommst kannst du einfach eine neue "Seele" dafür kaufen. Ist das einfachste und kostengünstig.
0,6er Draht ist besser zu schweißen als 0,8er bei Blech. Problem ist allerdings das er so dünn ist und schnell abknickt wenn er in der Düse festklemmt und der Drahtvorschub schiebt.
Mfg Sören
1987er Passat Variant 1,9TDI mit Klima
1987er Passat Variant Turbodiesel
2012er VW T5 GP
Tubeeye
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Re: Ein Schweißgerät Made in China.......

Beitrag von Tubeeye »

ok Dank Dir Sören für die Infos,- habe aber schon ein neues Schlauchpaket mit Düsen geordert.- das alte Schlauchpaket werde ich als Ersatz aufheben.- evtl mal eine Stahlseele anschafffen .
Ferner muss ich auf der Seite wo die Drahtrolle eingehängt wird noch ein Verschlussblech basteln,- da es im Container nicht mehr auffindbar war,-
-empfiehlt es sich den Drahtvorschubmechanismus etwas zu schmieren?
-Welche Gasflasche ist die Richtige?
Ich habe gehört TI Draht sei der Richtige für KFZ - Bleche ?....
mfg mike