Anlasser hakt bei Kälte aber dreht bei Wärme

[Linus44]

Moin,
mein 86er JN Fliessheck hat seit dem letzten Zahnriemenwechsel im July diesen Jahres ein Problem beim Starten. Nach dem ich beim Zahnriemenwechsel einige Probleme mit dem Reiben des Zahnriemens an der Abdeckung hatte und das Auto ein zwei Mal ohne Lichtmaschine gestartet habe, hatte ich nach zusammenbauen und sicher gehen dass alles funktioniert aufeinmal das Problem, dass der Anlasser, aus dem nichts einen Aussetzer hatte. Es ist so als wenn er nach dem Schlüssel drehen Strom bekommt und dreht, der Strom dann für einen kurzen Moment zusammenbricht und dann wieder dreht und auch angeht. Zuerst habe ich dann im August meine Batterie getauscht und nun gestern meinen Anlasser, jedoch ohne Erfolg. Der neue Anlasser hat keinen Unterschied gebracht. Ich habe bereits die Massepunkte vom Kabel zu Batteriebox, zwischen Motor und Getriebe, sowie auch alle Kabel die an den Anlasser gehen und die Batterie Kontakte fein säuberlich abgeschliffen und trotzdem keinen Unterschied erhalten. Wenn der Strom quasi einbricht glimmt die Batterieleuchte aus geht. Auch das Radio und Gebläse gehen kurz aus.

Das komische ist, das wenn man gefahren ist und das Auto für weniger als eine halbe Stinde abstellt, er danach ohne jegliche Zicken angeht.

Der Einbruch wird bei Kälte zudem mehr. Je kälter es draußen ist, desto mehr Einbrüche/Anläufe braucht er.

Batterie hat im Ruhezustand 12,86 V
Batterie hat im Betrieb 14,44V

Hoffe hier Vorschläge zu finden die nicht vorschlagen, dass die Zündung verstellt sind oder ich 2 Montags-Anlasser erwischt habe.

Danke im Voraus

[Roman]

Das Radio und Gebläse beim Anlassen ausgehen, ist normal.
Die hängen am sog. X-Kontakt.
Der X-Kontakt ist wie Zündplus, allerdings wird er im Anlaßmoment abgeschaltet, damit möglichst viel der Batterieenergie zum Anlasser geht.
Deshalb hängen am X-Kontakt auch Großverbraucher wie Gebläse, Radio, Abblendlicht, Heckscheibenheizung, etc.

Bzgl. deines Problems vermute ich eine marode Masseleitung zwischen Motor und Batterie.
Die hat nämlich keine Isolierung und gammelt gerne intern, so das man es von außen nicht sieht.

Grüße
Roman

[paul_mh]

Hallo,

ich hatte genau das gleiche Problem, habe auch Starter getauscht nur um dann drauf zu kommen dass es das Massekabel war wie Roman schreibt. Habe dann einfach ein zusätzliches Massekabel von der Batterie zum Zylinderkopf verlegt und dann war es erledigt.

Der nächste typische Fehler ist ein verharztes Starterrelais, aber du schreibts dass das Relais klickt, also das ist es dann wohl nicht (nur weil der Starter neu ist würde ich das nicht ausschließen...)

Ansonsten würde ich generell empfehlen, bei abgeschalteten Verbrauchern zu starten, Wenn man sich beim Abstellen angewöhnt immer alles aus zu schalten, hat man auch kein Risiko dass man unabsichtlich die Batterie komplett leer macht.

Beste Grüße,
Paul

[Holli]

Hallo,bau dir ein neues Massekabel ein.Aber nich so ein orginales,sondern ein selbstbebautes (app.php/gallery/image/4462).Die Enden noch gut verlöten und dann hast du keine Masseprobleme mehr.Ich hatte in meinem Fundus noch 25 mm² Massekabel.

Grüsse Holli

[Linus44]

Moin, danke euch für die schnelle und hilfreiche Antwort. Ich werde wie beschrieben mal das Massekabel ins Visier nehmen und entweder ein neues einsetzen oder ein zusätzliches nachrüsten. Wenn ich soweit bin berichte ich gerne noch mal

[Linus44]

Bzgl. deines Problems vermute ich eine marode Masseleitung zwischen Motor und Batterie.
Die hat nämlich keine Isolierung und gammelt gerne intern, so das man es von außen nicht sieht.

Meinst Du damit das Massekabel was von der Batterie aus zwischen Motor und Getriebe geschraubt ist?

[WinfriedB]

Daß der Anlasser bei Wärme wieder tut, wundert nicht, dann ist die Batterie auch warm und hat etwas mehr Kapazität.

Auch in diesem Fall gilt: Ohne Meßgerät - kommt die Erkenntnis spät. Meit einem Voltmeter (auch der billigsten Preisklasse) mal die Batteriespannung bei laufendem Motor messen, sie sollte um die 14V betragen. Ist sie niedriger, kann es am Lima-Regler liegen. Den mal zu tauschen, schadet nicht, dann hat man wieder für das eine oder andere Jahrzehnt Ruhe an dieser Stelle.

Bringts das nicht, dann liegts an der in die Jahr(zehnt)e gekomme Verkabelung. Gute Masseverbindung zwischen Batterie und Motorblock ist wichtig, aber auch die anderen Kabel sind evtl. sanierungsbedürftig. Ich darf dazu auf meinen Kommentar unter

viewtopic.php?t=22885&start=50

verweisen. Was mich am meisten störte, waren die schundigen Blech-Batterieklemmen, die original verbaut waren, da waren sogar die an den alten R4 besser...

[paul_mh]

Auch in diesem Fall gilt: Ohne Meßgerät - kommt die Erkenntnis spät. Meit einem Voltmeter (auch der billigsten Preisklasse) mal die Batteriespannung bei laufendem Motor messen, sie sollte um die 14V betragen.

Die hat er ja eh schon gemessen, das sollte passen:

Batterie hat im Ruhezustand 12,86 V
Batterie hat im Betrieb 14,44V

Im Ruhezustand über 12,7 V ist meines Wissens ein guter Wert für eine ausreichend volle Batterie.

Beste Grüße,
Paul

[WinfriedB]

Ok, die bereits durchgeführte Messung hatte ich übersehen. WErte sehen soweit auch ok aus, und Maßnahmen im Lichtmaschinenkreis wohl nicht notwendig

Evtl. auch noch prüfen, wie stark die Batteriespannung absackt, wenn der Anlasser betätigt wird. Sackt sie unter 10V ab, sollte man die Batterie erneuern.

Aussagekräftiger als Spannungsmessungen ist noch die Messung der Säuredichte. Heutige Batterien haben nur noch selten sichtbare Stopfen an den Zellen. Ansonsten sind die Zellen evtl. nach Entfernen einer (manchmal mit Aufklebern zugeklebten) Abdeckung zugänglich. Dann kann man sehen, ob die Batterie (nach längerer Fahrt) nicht nur Spannung, sondern auch Kapazität hat und evtl. erneuerungsreif ist.

[paul_mh]

Evtl. auch noch prüfen, wie stark die Batteriespannung absackt, wenn der Anlasser betätigt wird. Sackt sie unter 10V ab, sollte man die Batterie erneuern.

... er schreibt die Batterie hat er als erstes getauscht, erst im August...