die 4 (viel zu kurzen) Wochen sind wie im Fluge vergangen. Seit gestern sind wir wieder daheim und seitdem frieren wir auch wie die Schneider.
Das Wichtigste mal zuerst: der Passat hat die fast 12.000km gut überstanden. Jetzt fahre ich seit 13 Jahren 32b aber ich bin immer wieder begeistert, wie robust diese Autos sind, ich meine, unserer ist ja wirklich mittlerweile 27 Jahre alt und wir haben ihn leider schinden müssen wie selten einen 32b zuvor:
Schotterpisten mit Schlaglöchern, Schlaglöcher auf der geteerten Straße, Staub, Hitze (bis zu 45°), Passstraßen die so steil waren, dass wir über lange Strecken nur im 2. Gang mit Vollgas raufkamen, mindestens 30 Aufsetzer bei diesen Geschwindigkeitsbrechhügeln (wir waren sehr gut beladen), drei Mal sind wir auf solch einem Hügel stecken geblieben und haben die gesamte Karosse mit durchdrehenden Vorderrädern über den Huppel gezogen, Sandverwehungen, Pisten usw. ...
Die Bilanz (nicht der Rede wert): eine durchgebrannte Sicherung, ein Klassiker, nämlich ein zerbröselter Gummipuffer in dem das Gasseil hängt und ein auf der Rückreise ab und an den Dienst versagender Magnetschalter. Das wars. Ach ja und gestern habe ich den Passat ab der deutschen Grenze heimgeprügelt (ich wollte unbedingt noch eine Maß Bier auf unserem Volksfest, das nur bis gestern ging) und seitdem brummt vorne ein Radlager
Ansonsten war das eine beeindruckende Reise mit dem einzigen Wehrmutstropfen, dass uns trotz sehr sorgfältiger Vorplanung an der ägyptisch-libyschen Grenze die Einreise verweigert wurde. Ärgerlich, aber das war immer so ein bisschen in unserem Hinterkopf. Das Problem war nur, dass wir laut ägyptischem Gesetz das Auto nicht wieder vor Ablauf einer Sperrfrist (in unserem Fall 9 Tage) nach Ägypten einführen durften und das war dann ein wirkliches Problem. War eine spannende Angelegenheit, die sich durch den Sonnenuntergang und das Fastenbrechen im Ramadan dann viele Stunden hingezogen hat, bis wir endlich und Gott sei Dank das Niemandsland verlassen und ägyptischen Boden befahren durften. War zugegebenermaßen dann doch etwas knapp ...
Und der Verkehr in Kairo ist das Wahnsinnigste, was ich in meinem gesamten Autofahrerleben bisher erlebt habe. Wenn an das System aber mal verstanden hat, ist es gigantisch. Ich warte jetzt nur, bis mich die deutsche Rennleitung mal rüffelt
Eine lustige Bemerkung hatten wir noch am türkisch-griechischen Grenzübergang bei der Einreise in die EU: ein zur Amtshilfe abgeordneter deutscher Zöllner begrüßte uns mit den Worten: mit dem Auto kommt ihr nicht wieder bis Deutschland, das sieht nicht mehr gut aus. Er sollte Unrecht behalten.
Ich werde mal die kommenden Wochen einen ausführlichen Reisebericht online stellen, bis dahin einige appetizers
Die griechisch-türkische Grenze: eine recht lockere Angelegenheit.
Die türkisch-syrische Grenze: Heimkommen !
In Syrien: Crak des Chevaliers, besuch bei unserem Freund Akram in seinem Hotel.
In Syrien: Einmarsch in Damaskus !
Der Verkehr in der arabischen Welt ist ruppig. Ein LKW-Fahrer hat uns den linken Außenspiegel abrasiert. Aber man weiß sich ja zu helfen: Mopedspiegel für umgerechnet 80 Cent
Die syrisch-jordanische Grenze: Neuland !
Am toten Meer:
Der Kings Highway in Jordanien: Steinwüste
Passat im Wadi Rum: atemberaubende Wüstenlandschaft
Mit ägyptischer Zulassung: Eindrücke aus der Wüste Sinai
Da sind alle Worte überflüssig denke ich mal, oder ?
Kurz vor der libyschen Grenze, also kurz vor der Endstation
So, jetzt habe ich natürlich das Problem, dass diese Reise unvollständig ist. Libyen kann mich mal kreuzweise, denen habe ich im Vorfeld mehr als genug Geld überlassen wegen den Einreiseformalitäten aber Tunesien, das fehlt noch. Kommendes Jahr ... spätestens in zwei Jahren bevor bei dem roten Passat der TÜV abläuft. Da darf er dann noch hin
Bis bald,
Johannes
