Vorkriegsfahrzeuge / Austin Seven

Hier hin gehören alle Themen rund um Fahrzeuge, die nichts mit dem Passat/Santana Typ 32/33 und 32B zu tun haben (z.B. auch Passat Typ 35i, Typ 3B).
Patrick
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Vorkriegsfahrzeuge / Austin Seven

Beitrag von Patrick »

Hi Leute!

Ich suche immer noch nach meinem "Auto für's Leben". Das generelle Problem ist die Langzeitversorgung mit Ersatzteilen. VW Käfer wär eine Option aber ich steh nicht so drauf. Das ganze ist für mich noch ein mittelfristiges Projekt. Mein Hausbau steht im Vordergrund. So lange ich keinen Unterstellplatz habe, kauf ich mir so ein Schätzchen nicht. Einsatzgebiet wäre "nur Freizeit / Sonntagsausfahrten" Im Alltag fahr ich kein Auto. Ich hab bisserl was an britischen Roadstern gefressen, Morgan hat es mir angetan. Wäre eine Möglichkeit. Aber 45.000 Euro ist ne Ansage.

Nun hab ich durch Zufall den Austin Seven in mein Herz geschlossen. Als ehemaliger Santana-Diesel-Automatik-Treter ja eher der gemächliche Autofahrer, ist mir Leistung mehr oder weniger egal wobei der Seven schon das untere Ende markiert, das ich im Straßenverkehr heute bewegen würde. Ich wäre auch leistungsstarken Fahrzeugen zugetan - Verbrauch ist mir inzwischen egal bei 1000 bis 2000km im Jahr. Aber die meisten Autos sind auch recht groß und ich hab da ein Platzproblem auf meinem Grundstück ;-). Dazu kommt, dass abseits von Mercedes die Ersatzteilversorgung generell ein Problem ist.

Kennt sich jemand mit "so Autos" aus?

http://car-from-uk.com/sale.php?id=3628

Ziemlich viele halten mich für bekloppt. Aber während "meine" Schüler sich nen Audi Q5 kaufen (ja ist schon angemessen so als Führerscheinneuling ich weiß - ich kann da nur mit dem Kopf schütteln...) und alles älter als 10 Jahre generell "Schrott" ist und meine Kollegen alle Autos als Nutzfahrzeuge begreifen, mein Freundeskreis entweder genau so drauf ist oder aber zwar Verständnis hat, aber bei so veralteter Technik dann doch den Kopf schüttelt, reizt mich genau diese einfache Technik. Ich hab schon den Anspruch, die Technik zu verstehen. Nun bin ich leider eher der Generalist - sprich ich hab nicht so die teifgreifende Ahnung und als "angelernter" ITler weiß ich, dass alles mit Elektronik oder gar Computertechnik zu tun hat, generell irgendwann ein fast unlösbares Problem wird. Diese ursprüngliche Technik hat eine große Anziehungskraft auf mich. Und für den Seven scheint es auf den Inseln noch alles zu geben - so wie hier für den Käfer. Klar die exotischen alten britischen Maßeinheiten.... Und 12,x PS, ca. 70km/h Reisegeschwindigkeit, Starrachsen unter Blattfedern, Seilzugbetätigte Trommelbremsen.... Aber grad dieses Modell (Austin Seven Opal 2-seater Convertible) hat es mir angetan. Sieht aus wie das Auto von Donald Duck wobei das wohl eher vom Ford T inspiriert sein dürfte. Ich find das Teil einfach süß :-)

Na ja - bin ja absolut gar nicht in der Szene unterwegs und nur hier "noch zu Hause". Aber vielleicht gibt es hier ja jemand, der mit so Autos schon zu tun hatte.

Die 12k-Pfund wäre es mir übrigens wert so ist es nicht und das Teil scheint vollrestauriert. Hab auch einen für paar Tausender weniger gesehen, der nicht vollrestauriert ist. Kaufpreis ist aber zweitrangig. Wenn ich mir den Traum erfülle, spielen paar Tausender keine Rolle, sollten es auch nicht bei so einem alten Fahrzeug.


Viele Grüße,

Patrick
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schmidtla
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Re: Vorkriegsfahrzeuge / Austin Seven

Beitrag von schmidtla »

Servus,

ich hab zwar keine Ahnung von dem Teil...aber ist ja mal geil!!! :respekt

Donald Duck hatte zwar so ein rundes Teil, mit Kotflügeln wie ein Käfer, aber Der ist wirklich auch klasse. Würde mir auch gefallen. Super gemacht, tolle Farbe, muß ja nicht immer ein Passat sein!

Wenn du die Kohle hast für das Dingens, hol ihn dir, Wertsteigerung ist dir sicher sicher!

Gruß,

schmidtla :bye:
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Günter
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Re: Vorkriegsfahrzeuge / Austin Seven

Beitrag von Günter »

Patrick hat geschrieben: Einsatzgebiet wäre "nur Freizeit / Sonntagsausfahrten" Im Alltag fahr ich kein Auto.
Hallo Patrick,
schöner, interessanter Wagen, keine Diskussion.
Irgendwie sollte man nur bedenken, wenn man solche niedrig motorisierten Fahrzeuge im heutigen Straßenverkehr fährt, daß es schon risikoreich ist, wenn man mit wesentlich weniger als 80 km/h außerhalb von Ortschaften unterwegs ist. Und eine halbwegs vorhandene Knautschzone / Sicherheitsbereich ist hier nicht vorhanden.
Ich will dir nichts ein-, bzw. ausreden. Es sollte nur mitbedacht werden.
MfG
Günter

1956 Warszawa M20
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Re: Vorkriegsfahrzeuge / Austin Seven

Beitrag von Harryj19 »

Hallo Patrick.
Eine Fahrleistung von 1-2000 km im Jahr mit so einem Oldtimer sind mit Sicherheit eine Herausforderung. Bevor ich soviel Geld ausgeben würde, würde ich mich erstmal umfassend informieren. Und nicht unbedingt in einem Passat Forum. Die britische Oldie Szene ist sehr umfangreich. Hier gibt es viele Clubs. Da würde ich mal vorbei schauen und freundlich fragen ob mich jemand einweisen könnte eventuell sogar mit Probefahrt.
Mfg Harry :bye:
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Roman
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Re: Vorkriegsfahrzeuge / Austin Seven

Beitrag von Roman »

Bei dem Auto muß man nicht unbedingt nach England schielen.

Es gab das Auto auch als Lizenzfertigung in Deutschland mit der hier üblichen Linkslenkung.
Das war der BMW 3/15 auch als BMW Dixi bekannt (Dixi war der ursprüngliche Lizenznehmenr. Die Fa. Dixi wurde dann von BMW übernommen. Das war der Einstieg von BMW in den Autobau).

Grüße
Roman
Passat SRH GLX '87 DS Automatik, Kalaharibeige metallic
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das Müller
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Re: Vorkriegsfahrzeuge / Austin Seven

Beitrag von das Müller »

Hallo,

Ich kann das sehr gut verstehen das der seven dir unheimlich gut gefällt. Aber schau ihn dir in Natura an, der sieht nicht nur klein aus er ist auch sehr klein. Er würde in der heutigen Zeit als Kleinstwagen durch gehen. Ich konnte den Wagen nicht fahren. die Pedale sind sehr dicht zusammen und die 'Sitze lassen sich nicht verstellen. Gut, gut ich gebe zu, mit einer Größe von 1,93m bin ich nicht gerade die Zielgruppe. Aber wirklich, die Sitzposition ist nicht gerade berauschend.
Mit Vmax 80 km/h (die schafft der Sven wenn der Motor in einem guten Zustand ist) durch die Lande zu fahren benötigt ein bisschen Selbstbewusstsein.
Die Technik ist einfach und gut zu warten. Die Bremse läuft über Seile die regelmäßig inspiziert werden müssen. was aber kein Problem ist.
Wenn du noch nie ein Vorkriegsauto hattest dann ist das der Ideale Wagen. Bitte auf Originalität achten.
Und schaff dir einen Anhänger an wenn du auf Treffen fährst :lol: der kann schneller fahren.
Schau ihn dir aber erst mal an. 2013 war einer in Hattersheim.

dasMüller
VW Passat C 1986 1.6 ca 59 000km.
Patrick
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Re: Vorkriegsfahrzeuge / Austin Seven

Beitrag von Patrick »

Hallo Zusammen!

Hattersheim (am Main) wär was - da kann ich von hier aus quasi hinspucken ;-)

Das Geld ist an für sich nicht das Problem. Das Problem ist im Moment noch, dass mein Haus nicht fertig ist (bzw. wird grad erst abgerissen) und unter die Laterne stell ich weder so ein Schätzchen, noch ein anderes meiner Traumwagen. Deswegen hab ich meinen Santana ja verkauft. Hätte ich ne Garage oder mindestens nen Carport gehabt, hätte ich ihn bestimmt behalten. Wenn das Haus fertig ist und noch Geld da ist, will ich ein Auto und zwar ein schönes. Wenn es nicht für ein schönes reicht, kauf ich halt gar keins. Viele andere schöne Autos sind wesentlich teurer besonders auf lange Sicht.

Ich weiß, dass die Autos winzig sind. Ich bin glücklicherweise trotz meiner 1,83m einer, der den Sitz meist in den vorderen Rasten hat. Zu enge Pedale könnte aber ein Problem werden. Ich sollte wirklich mal einen "anprobieren". Mein Grundstück ist leider auch winzig und der Carport wird auch nicht ganz fullsize sein. So furchtbar umfangreich scheint die Szene in Deutschland nicht zu sein - zumindest nicht im Internet. Es gibt zwar einen Club aber ohne Forum, wo man mal unkompliziert "blöd fragen" kann. In England ist das ganz anders. Auf britischen Seiten hab ich schon sehr viel gelesen (sogar originale Autotests aus den Baujahren), eigentlich nichts, was mich davon abhalten würde - eher im Gegenteil. Die Szene dort ist sehr groß, die Ersatzteilversorgung exzellent. Etwas problematisch sind die komischen Einheiten bei den technischen Daten. Da muss man stark umdenken und ständig umrechnen. Aber an für sich ist das alles leistbar, es gibt gute Literatur und das Auto gilt als optimales Einstiegsfahrzeug für in die Vorkriegsklassiker-Szene. Ich versuche schon die ganze Zeit, entweder ein Forum aufzutreiben oder im Rhein-Main-Gebiet nen Club oder ähnliches zu finden, wo man sich mal informieren könnte. Ist auch noch recht frisch der Gedanke. Ich bin ja nur doch Zufall auf den Tripp gekommen ;-)

An der Endgeschwindigkeit lässt sich wohl auch einiges machen. Die Motoren sind wohl sehr robust und es gab damals schon Rennwagen, die weit mehr leisteten und weit höher ausdrehten. 80km/h wär schon nicht schlecht wobei 70km/h auf der Landstraße noch gut gehen und das scheint der wohl dauerhaft ohne Probleme zu bringen. Ich bin ganz ehrlich - eigentlich möchte ich so ein Auto nicht tunen - zumindest nicht mit modernen Mitteln. Allerdings wohne ich am beginnenden Taunus und meine Lieblingsstrecke wird mich in den Hochtaunus führen. Am Berg dürften der Fahrleistung enge Grenzen gesetzt sein und bergab müsste man sich wohl auch erstmal herantasten denn die Bremsleistung ist bestimmt nicht atemberaubend. Ich glaube, der wesentliche Vorteil eines solchen Fahrzeugs bei Sonntagsausfahrten ist, dass es einfach unheimlich auffällt. Niemand erwartet von so einem Fahrzeug, dass es normale Geschwindigkeiten fährt. Man sieht dem Teil definitiv an, dass es aus einer anderen Zeit stammt. Während mein Santana (Diesel-Automatik....) mit 50 Sachen bergauf als Hindernis wahrgenommen wurde und teilweise auch entsprechend mit Hupen bedacht wurde, glaub ich nicht dass jemand so ein altes Auto von der Straße hupen wird.

Thema Sicherheit: Klar - Fehlanzeige. Das Ding hat nicht mal Gurte. Ich denke auch hier ist der Vorteil, dass es auffällt. Und man fährt denke ich auch sehr viel anders, extrem defensiv, extrem vorausschauend. Bei den Bremsen.... Da gibt es auf der Insel allerdings gängige Tuning-Maßnahmen - z.B. Umbau auf Hydraulik. Aber im Prinzip bringt das wenig, da schmalen Reifen dann schnell überfordert sind. Das Auto wiegt anderseits aber auch nicht wirklich viel.

Ich lass den Gedanken mal reifen. Ich mein die Autos sind schon 80 Jahre alt. Ob ich ein 80 Jahre alt. Da machen es ein paar Jahre mehr oder weniger auch nicht mehr aus ;-).

Die Deutschen Lizenzbauten sind wohl wesentlich seltener und wenn dann wesentlich teurer. Ich hab kein Problem mit Rechtssteuer. Ist Gewohnheitssache. Bei so einem Auto kann man so wenigstens exzellent am Fahrbahnrand fahren ;-)

Danke und Grüße,

Patrick
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das Müller
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Re: Vorkriegsfahrzeuge / Austin Seven

Beitrag von das Müller »

Hallo

nicht nur das, du kannst dich auch rüber lehnen und schon bist du links :lol:
Das ist richtig, in Deutschland sind die Autos selten und nicht sehr gefragt. ich gehe aber davon aus das die Nachfrage bald ansteigen wird da kleine Oldtimer aus GB bezahlbar und eine gute Lobby haben. Kleinstwagen aus Deutschland wie sie Isetta, der Goggo und der Heinkel sind schon so teuer geworden das zB. der Seven eine sehr gute Alternative dar stellt.
Solltest du in der nächsten Zeit ein Angebot bekommen bei den du nicht widerstehen kannst würde ich dir bei der Platzsuche im Umland von Flörsheim gerne helfen.
Na dann spar mal deine Nerven für das neue Heim auf halt einfach mal Augen und Ohren auf....

dasMüller
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Philip
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Re: Vorkriegsfahrzeuge / Austin Seven

Beitrag von Philip »

Hallo Patrick,

das mit der defensiven und vorausschauenden Fahrweise kann ich nur bestätigen. Mein ältestes Auto, ein Ford Taunus 17m von 1963, hat weder Gurte noch eine Sicherheits-Lenksäule. Obwohl ich generell schon vorausschauend fahre, fahre ich mit diesem Auto nochmal einen Tick anders als mit den anderen, ca. 10 Jahre jüngeren Modellen oder dem auch schon fast 20 Jahre alten Alltagsauto.
Es ist also auch ein positiver Effekt dabei, denn das Prinzip des„bewussten Fahrens“ haben heute die meisten Leute dank ihrer elektronischen Hochsicherheitsplastikkisten verlernt. Deshalb schalten sie auch gerne ihr Hirn aus, sobald sie einsteigen (wenn sie denn überhaupt noch eins haben). Eigentlich sollte man solchen Leuten Oldtimer-Fahrkurse verordnen, das würde mehr bringen als jeder Abstandswarner oder Fahrspur-Assistent.

In unserem Oldtimer-Stammtisch gibt es einen Fan englischer Autos, der hatte mal einen Austin 7 Ruby, also das Nachfolgemodell des Ur-7. Er hatte diesen vor einigen Jahren auf eigener Achse aus GB überführt - mit 18 PS! Er hat auch vor nicht allzu langer Zeit einen Austin 7 Tourer von 1927 generalüberholt und kennt sich allgemein mit englischen Vorkriegsfahrzeugen sehr gut aus. Ich kann Dir den Kontakt gerne vermitteln, er wohnt auch nicht allzu weit von Dir entfernt am Rhein zwischen Mainz und Koblenz.

Gruß Philip