Aus für rote Plaketten in Hannover...

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goggo
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Aus für rote Plaketten in Hannover...

Beitrag von goggo »

Jetz gehts ab Leute.....

Hannover .. hab ich das richtig verstanden verbietet ab Jan die roten Plaketten??
http://www.n-tv.de/1077001.html

QUOTE:
Rot, Gelb, Grün darf rein, der Rest muss draußen bleiben - so lautet bislang die Zufahrtsregel für Umweltzonen. Wer ohne eine Farbplakette mit dem Auto im Sperrgebiet erwischt wird, muss mit 40 Euro Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen.

Doch diese Farblehre ist bald hinfällig: Mehrere Städte planen, die Zulassungskriterien für ihre Umweltzonen zum Teil drastisch zu verschärfen. Dadurch droht bald auch Autos mit roter und gelber Plakette in den Innenstädten das Aus.

Erste Änderungen sollen bereits zum 1. Januar 2009 in Kraft treten. Während dann nach Angaben des Umweltbundesamtes (UBA) in Dessau die Städte Augsburg, Bremen, Düsseldorf, Heilbronn, Herrenberg, Karlsruhe, Mühlacker, Neu-Ulm, Ulm, Pforzheim und Wuppertal nachziehen und zu den 25 bereits bestehenden Umweltzonen in Deutschland ihre eigenen ausrufen, will Hannover die Zufahrtsregeln strenger fassen. Vom 1. Januar an sollen in der niedersächsischen Landeshauptstadt auch für Autos mit der Schadstoffgruppe zwei Fahrverbote gelten - das sind Fahrzeuge mit roter Umweltplakette.

In Stuttgart soll eine solche Regelung erst im Jahr 2012 in Kraft treten. Dann will man in Hannover schon längst weiter sein. Dort sollen 2010 auch Fahrer eines Wagens mit gelber Plakette das Nachsehen haben - die Stadt will sie dann ebenfalls aussperren. Wie in Berlin, wo zum 1. Januar 2010 eine ähnliche Verschärfung des Luftreinhalte- und Aktionsplans vorgesehen ist, sollen dann nur noch Autos mit der grünen Umweltplakette freie Fahrt haben. Frankfurt/Main plant eine solche Regelung erst für das Jahr 2012.

Großer Aufschrei erwartet

Doch ob diese geplanten Verschärfungen tatsächlich so durchgehen, ist fraglich. "Wir werden Diskussionen bekommen, ob die Städte das so umsetzen können", sagt Heiko Balsmeyer, Referent für Verkehrspolitik beim Verkehrsclub Deutschland (VCD) in Berlin. Viele Autofahrer hätten von den Plänen noch gar nichts mitbekommen - es dürfte daher einen entsprechend großen Aufschrei geben.

Außerdem ist beim Verwaltungsgericht Berlin noch eine vom ADAC unterstützte Klage von Autofahrern gegen die dortige Umweltzone anhängig. Der Automobilclub lehnt Umweltzonen generell ab, weil sie nach seiner Ansicht "unverhältnismäßig" sind. Der Effekt von Fahrverboten durch Umweltzonen sei in Hinblick auf die Feinstaubbelastung "gleich Null", argumentiert der Club mit Verweis auf ein Auftragsgutachten. Die Zonen stellten daher einen unangemessenen Eingriff in die Rechte der Bürger dar. Diese würden quasi enteignet, wenn sie ihr Fahrzeug nicht mehr nutzen könnten.

Wie das Gerichtsverfahren ausgeht, lässt sich nach Angaben von ADAC-Syndikus Ralf Wittkowski jedoch nicht absehen. Von der Kammer sei für Anfang 2009 ein Erörterungstermin angesetzt worden. Mit dem Kenntnisstand ein Jahr nach Inkrafttreten der Berliner Umweltzone wolle das Gericht schauen, was diese tatsächlich gebracht hat.

Neue Umweltplakette für Stickoxide

Ungewissheit herrscht auch in anderer Hinsicht. Laut VCD-Referent Heiko Balsmeyer treten im Jahr 2010 die von der EU beschlossenen Stickoxid-Grenzwerte in Kraft. Die Kommunen müssten dann auch diese Werte bei ihren Luftreinhalte- und Aktionsplänen berücksichtigen. Womöglich wird dann eine weitere Umweltplakette für die NOx-Werte eingeführt. Passiert ist laut Balsmeyer jedoch noch nicht viel - die meisten Kommunen warteten erstmal ab. Ende 2009 werde daher wie bei den Feinstaubgrenzwerten eine Debatte beginnen, erwartet Balsmeyer: "Da wird man dann ganz überrascht tun."

Autofahrern sei derzeit nur zu einem Fahrzeug mit grüner Umweltplakette zu raten, sagt Balsmeyer. Damit habe man in den Innenstädten noch am längsten freie Fahrt. Ansonsten seien generelle Empfehlungen schwierig, sagt Sabine Götz vom Automobilclub von Deutschland (AvD) in Frankfurt/Main. "Jede Stadt hat einen unterschiedlichen Fahrplan, was die Umweltzonen anbelangt." Daher seien auch die Zufahrts- und Ausnahmeregelungen verschieden. "Jeder Autofahrer muss sich in seiner Stadt schlau machen, welche Stufe jeweils greift." Für Betroffene, die ihr Auto mit roter oder gelber Plakette nicht eintauschen wollen oder können, bleibt nur ein vager Lichtblick: "Es ist unsere Hoffnung, dass die schon eingeführten Umweltzonen vor Gericht wieder gekippt werden", sagt Götz.
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VW-Youngtimer
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Re: Aus für rote Plaketten in Hannover...

Beitrag von VW-Youngtimer »

Ja, das ist tatsächlich wahr und auch von Anfang an so geplant gewesen. Nur hat es vor einem Jahr fast niemanden interessiert, weil vermeintlich nur die "alten Stinker" ganz ohne Plakette außen vor bleiben sollten. Tja, und nun sind ab übermorgen auch Wagen betroffen, die erst ein paar Jahre auf dem Buckel haben: Golf 3 Diesel und Konsorten laufen auch auf Hannovers Straßen noch in größeren Stückzahlen, vielfach mit roter oder gelber (noch ein Jahr Gnadenfrist) Plakette in der Scheibe... Entscheidender dürfte aber sein, dass viele Nutzfahrzeuge aus den 90ern auch nur rote Plaketten bekommen und es keine Nachrüstungen gibt. Super Sache, wenn deshalb beispielsweise Handwerker mit ihren T4, LT, Sprinter oder Transit nicht mehr zu Kunden in der Dummweltzone fahren dürfen! Da wird nach milliardenschweren Konjunkturprogrammen gerufen, aber im Kleinen tritt der Staat der Wirtschaft mit solchem Unfug vors Schienbein... In der Theorie müssten die Betriebe natürlich neue Fahrzeuge anschaffen und würden damit die Konjunktur ankurbeln - in der Praxis fehlt ihnen leider das Geld dazu. Selbst wenn die Abwrackprämie kommt.

Immerhin gerät Hannovers Dummweltzone nun wieder in die Diskussion, die Hannoversche Allgemeine brachte jedenfalls in den vergangenen Tagen mal wieder ein paar (durchaus kritische) Artikel:

"(...) „Keine andere Stadt in Deutschland mutet den Bürgern und Unternehmern eine solche Belastung zu“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Horst Schrage in Hannover. „Hannover hat ab 1. Januar 2009 ohne Not und wider besseren Wissens die schärfsten Grenzwerte für eine Umweltzone.“

Die Zone sei ökologisch wirkungslos und schädlich für die Wirtschaft. Handwerker und Firmen könnten oft mit einem Großteil ihrer Wagenflotte Kunden im Zentrum der Landeshauptstadt nicht mehr erreichen. Dabei habe eine Studie im Auftrag des niedersächsischen Umweltministeriums ergeben, dass die Feinstaubproblematik mit den Fahrverboten um weniger als ein Prozent verringert wird.

Während zunächst strenge Feinstaubgrenzwerte der EU zur Begründung der Umweltzone in Hannover und anderen deutschen Metropolen herhalten mussten, wird nun auf ab 2010 verschärfte Limits für Stickstoffdioxid verwiesen - beide Stoffe schaden der Gesundheit. Das Gericht in Hannover bezweifelt aber, ob dabei die Plakettenregelung hilft.

Das Nachrüsten von Autos mit Partikelfiltern zur Reduzierung des Feinstaubausstoßes habe nämlich dazu geführt, dass diese Wagen nun spürbar mehr Stickstoffdioxid in die Luft bliesen
- eine Darstellung, der die Filterhersteller wiederum widersprechen. Vor einem Urteil will das Gericht nun weitere Experten zurate ziehen. (...)"
[Quelle:http://www.haz.de/newsroom/regional/art1065,768342]

"(...) Aktuellen Studien zufolge könnten Umweltzonen sogar die Stickoxidbelastung in Großstädten noch erhöhen. Im Frühjahr will das Verwaltungsgericht Hannover die Wirkung der Zone von Sachverständigen klären lassen, wenn es über die Klagen gegen die Umweltzone entscheidet. „Angesichts dessen ist es völlig unangemessen, bereits jetzt die zweite Stufe des Fahrverbots durchzusetzen“, sagt Rokahr. „Dennoch scheint die Politik in Hannover davon überzeugt zu sein – man muss hier schon sehr dicke Bretter bohren.“

Von der zweiten Stufe des Fahrverbots sind nach Angaben der IHK nahezu alle Nutzfahrzeuge betroffen, die bis zum Jahr 2001 neu zugelassen wurden. Diese müssten jetzt im Wert drastisch abgeschrieben werden, da sie sich nur noch zu einem schlechten Preis verkaufen ließen. Für ein neuwertiges Fahrzeug oder einen Neuwagen fehle vielen Betrieben zurzeit das Geld. „Wir brauchen für die Erneuerung der Fahrzeugflotten einfach mehr Zeit“, sagt Rokahr von der Handwerkskammer. Nach einer Umfrage unter Handwerkern im Bereich der Kammer Hannover dürfen 17 Prozent der Betriebsfahrzeuge ab Januar nicht mehr in der Umweltzone fahren.

Im Hinblick auf die Planungen der Stadt, bereits im Jahr 2010 nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette in der Umweltzone fahren zu lassen, herrsche unter Handwerkern „richtig Angst“, sagt Rokahr. Nach der Umfrage wären davon 6500 Fahrzeuge betroffen – mehr als die Hälfte des Fuhrparks der in der Umweltzone ansässigen Handwerker.

Umweltdezernent Hans Mönninghoff geht dagegen davon aus, dass lediglich drei Prozent der Fahrzeuge eine rote Plakette haben und verweist auf „großzügige Ausnahmeregelungen“. Eine Aussetzung der zweiten Stufe des Fahrverbots sei derzeit kein Thema. „Der Zeitplan ist Ratsbeschluss, und den setzen wir um.“ (...)"
[Quelle:http://www.haz.de/newsroom/regional/art185,768512]

Da geht einem doch das Messer in der Tasche auf! "Das haben wir beschlossen, das setzen wir auch um" - ohne Rücksicht auf Verluste und ganz egal, ob es was bringt! Man mag sich gar nicht vorstellen, was dieser Schwachsinn in der Summe an volkswirtschaftlichen Kosten schon verursacht hat und noch verursachen wird ](*,) Sogar die Politik scheint inzwischen kalte Füße zu bekommen, weil keine Reduzierung der Feinstaubbelastungen messbar ist, und redet jetzt von Stickoxiden...

Ich fahre jedenfalls schon seit einem Jahr nicht mehr mit dem Auto in die Hannoveraner Umweltzone. Wenn sie mein Geld da nicht brauchen, gebe ich es eben in Braunschweig oder Wolfsburg aus. Und in knapp dreieinhalb Jahren kommt dann die Rache - mit Golf 1 Diesel ohne Kat, aber mit H-Kennzeichen mitten rein in die Dummweltzone \:D/

Kopfschüttelnde Grüße,
Jörn
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Pipit
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Re: Aus für rote Plaketten in Hannover...

Beitrag von Pipit »

Habe mal was von einer Art Handwerkerausweis gelesen, den legt man ins gelbe oder rote Auto und darf dann auch in die Zone.
32B Coupe 1983 1,6l
33 Kombi 1974 1,3l
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goggo
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Re: Aus für rote Plaketten in Hannover...

Beitrag von goggo »

Ja so einen Ausweis gibts z.B. für München und gilt nur für München .. für nur schlappe 120Euro .. Anwohner zahlen in München übrigens nur 50 Euro pro Auto und für ein Jahr...

Ist doch K(l)asse oder?
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VW-Youngtimer
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Re: Aus für rote Plaketten in Hannover...

Beitrag von VW-Youngtimer »

Eine Ausnahmegenehmigung kann man auch in Hannover beantragen. Sollte man aber SEHR gut begründen, denn "günstige" 120 Euro werden auch dann fällig, wenn die Stadt den Antrag ablehnt!
Man kann wohl auch eine Ausnahmegenehmigung bekommen, mit der man nur 500 Kilometer im Jahr in der Dummweltzone fahren darf und das mit einem Fahrtenbuch (!) nachweisen muss. Keine Ahnung, ob das eventuell günstiger ist als 120 Schleifen...

Das ist in der Tat K(l)asse!