Generation Golf

[Quantum5e]

Hallo Gemeinde,


nachdem VW ja den Begriff "Generation Golf" mitgeprägt hat, möchte ich Euch nicht vorenthalten, was mir so am Wochende nach ca. 1600 Km über deutsche Autobahnen in den Kopf gekommen ist.

Man kennt das ja, fährt zu Unzeiten los, um weder LKW noch irgendwelche Rückreisewellen mitzubekommen und freut sich auf dem Weg zur nächsten Auffahrt über den wenigen Verkehr.

Dann stellt man allerdings sehr schnell fest, dass man die Rechnung ohne eine Volksgruppe gemacht hat, die nach den Schulferien immer für nen Stau gut ist...




RENTNER, die "GENERATION GOLF PLUS"

sie kriechen mit Ihren Golf plus, Tiguan oder Touran mit gefühlter Schrittgeschwindigkeit über die mittlere Spur.

Wenn sie auf jemanden treffen, der 3 Kmh langsamer ist, wird über Kilometer mittels Tempomat die linke Spur gesperrt.

Haben sie dann auch noch Ihren Wohnwagen dran hängen, können wir uns sicher sein, dass die wenigen LKW, die am Wochenende unterwegs sind,
diese Schnecken auch noch überholen müssen, weil kein Brummi freiwillig 75 kmh fährt.

Dann wird man auch noch auf übelste bedroht und beschimpft, weil man von hinten links nicht erkannt hat, dass ein vermeintlich zu überholendes Fahrzeug am Horizont auftauchte und der senile Geist schon mal ohne in den Spiegel zu schauen, nach links ausscherte. Der dabei zwangsläufig erforderliche Wurf des Ankers des heraneilenden Fahrers von links hinten wird nicht einmal zur Kenntnis genommen.

Nun sind natürlich auch viele dieser Gesellen im Tarnkleid unterwegs, weshalb es mitunter schwer fällt, sich einen Überblick zu machen.
Aber zumindest sind ältere A- und B-Klassen, Ford C-Max, Opel Meriva, japanische Autos in seltsam anmutenden Gold- und Brauntönen, möchte-gern Geländewagen, sowie jegliche Kleinfahrzeuge, in denen man zumindest von aussen den Eindruck hat, dass man darin stehend fahren könnte, klassische Indizien für ein Problem vor einem.

Josef

hoffentlich werde ich nie so

[OST]

Ich mache das mittlerweile schon gar nicht mehr an irgendwelchen Autos oder Fahrer/Fahrerinnen aus. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass viele dem heutigen Verkehr überhaupt nicht mehr gewachsen sind. In der Tat ist es am Wochenende extrem auffällig.
Was in der Woche im Berufsverkehr noch klappt, bricht spätestens dann zusammen.

Dieses ständige Mittelspurfahren geht mir auch dermaßen auf die Nerven. Leider ist das ja noch nicht einmal explizit verboten, so dass man wirklich etwas dagegen sagen könnte.

Warum fährt ein Großteil unserer Verkehrsteilnehmer einfach nicht mehr rechts? Ich habe langsam aufgegeben mich darüber maßlos aufzuregen und finde schon meine Wege.

Hoffentlich werde ich nie so.

[Roman]

Doch, das Mittelspurfahren ist verboten.

Es gilt das Rechtsfahrgebot, d.h. der rechte Fahrstreifen ist die normale Fahrspur und alle links davon befindlichen Fahrspuren sind nur Überholspuren.
Die Polizei holt solche Mittelspurfahrer schon mal aus dem Verkehr und verpasst denen ein Verwarngeld wegen Verstoßes gegen das Rechtsfahrgebot.

Den extremsten Fall habe ich vor vielen vielen Jahren mal auf der A5 bei Frankfurt erlebt.
Dort hat die Autobahn 4 Fahrspuren je Fahrtrichtung.

Ich bin da nachts um 2 Uhr lang gefahren, vor mir nur ein einziges Auto und das fuhr ganz links.
Ich fuhr natürlich vorschriftsmäßig ganz rechts.
Ich näherte mich rel schnell dem linksfahrer und bin dann auf die ganz linke Fahrspur gewechselt und habe mich hinter den Linksfahrer gesetzt.
Der hat mich dann im Rückspiegel gesehen und ist auf die 3. Spur gewechselt. Ich habe ihn dann überholt und im Rückspiegel konnte ich sehen, wie der wieder auf die 4. Spur zurück wechselte.

Da frage ich mich, was in solchen Leuten vor geht.

Grausig sind auch die Sonntagsfahrer, die außerorts mit 70 über die Straße schleichen.
Wenn man die dann überholt, hat man die im nächsten Ort rel. schnell an der Stoßstange kleben, weil die auch innerorts 70 fahren!
Solche Leute merken doch gar nichts mehr!

Grüße
Roman

[Quantum5e]

Hallo,


Mittelspurfahren ist vielleicht verboten...

aber ehrlicherweise hab ich noch nie gesehen, dass dafür einer von der Zeitnahme rausgezogen wird...

Wenn ich aber mit 220 aufblende, weil der Arsch vor mir links fährt, wenn die Mittelspur bis zum Horizont frei ist, gehe ich ein ziemlich hohes Risiko ein, wegen Nötigung und $ 1 stvo dran zu kommen...
Das gleiche, wenn ich rechts vorbei ziehe... genauso verboten...

und wenn du das dem Richter plausibel machen willst, anstatt demütig zu zahlen, schickt der dich wahrscheinlich zur MPU


Und mit "am Wochenende" bin ich unbedingt der gleichen Meinung... dazu allerdings auch richtig, es sind nicht nur die altvorderen... Wenn Mutti mit 40 einmal im Jahr auf dem Weg nach Italien ans Steuer darf, fällt das nicht weniger dramatisch aus

[Quantum5e]

PS:

man kann sich ja auch mal über was anderes ärgern,

Ist schon mal einer von Euch von Lübbenau im Spreeewald über die A 15 Richtung Breslau gefahren?

schätzungsweise 80 Kilometer sogenannte Autobahn auf polnischer Seite bis man wieder auf die A4 trifft.. Alle Brücken neu, Gegenrichtung auch neueste Beton-Bahn... tja und den Rest der EU Gelder haben Sie wahrscheinlich gegen Wodka eingetauscht, denn über diese Reste von Betonplatten, die mit 70kmh begrenzt sind, ist wahrscheinlich schon Paulus mit der 6.Armee vorgerückt.

Dagegen war die alten Transitstrecke von Helmstedt bis Berlin mitte der 80er echt noch Gold.

[Roman]

Ach, die A8 zwischen Stuttgart und Karlsruhe war vor 20 Jahren auch noch eine Buckelpiste und tatsächlich noch aus der Nazizeit.
Da gab es keinen Standstreifen, Rastplätze und Auf- und Abfahrten hatten keine Verzögerungs- und Beschleunigunsspuren, Leitplanken Fehlanzeige.
Die Äcker der Bauern endeten direkt an der Fahrbahn und wenn man Pech hatte, hing das landwirtschaftliche Gerät, das der Bauer hinten an seinem Traktor dran hatte, über der Fahrbahn, weil der da gerade auf dem Acker wendete und nicht genug Abstand zur Autobahn hielt.

Das habe ich selbst noch live erlebt!

Grüße
Roman

[D-MARKs]

Fahre ja jetzt schon seit 16 Jahren im Außendienst durch die Gegend und habe viel Gelegenheit die neuralgisch stauanfälligen Ecken der A2 und A7 auszukosten...
Es ist erstaunlich, wie gut der Verkehr innerhalb der Woche funktioniert. Berufspendler, Brummifahrer, Handwerker, Außendienstler und polnische Autoverschieber sind harmonisch aufeinander abgestimmt. Jeder erfüllt hier ein Stück weit das ihm zugeordnete Klischee und jeder Teilnehmer weiß um dieses und reagiert entsprechend rechtzeitig, ohne schlagartig in die Eisen zu gehen, o.ä.
Man kann klar sagen, dass hier die Schwarmintelligenz gut funktioniert. (Die A39 nach WOB klammere ich mal aus. 80% der Dienstwagenfahrer -Insider wissen, welche Gruppe ich damit meine- haben vermutlich den Begriff "Schwarmintelligenz" noch nie gehört )
Am Wochenende ist es aber schlagartig vorbei mit Intelligenz. Hier mischen sich Ego, Unerfahrenheit und Unsicherheit, was das Autofahren für mich zum Graus macht.

Sobald man aber z.B. in Holland, Dänemark oder Schweden mit dem Auto unterwegs ist, ist man erstaunt wie angenehm man hier reisen kann. Generelle Tempolimits und hohe Strafen bei Nichtbeachtung führen zu einem homogeneren Verkehrsfluss und somit auch zu entspannterem Fahren.
Ich möchte das nicht unbedingt für Deutschland, aber manchmal scheint das nicht ganz verkehrt zu sein, wenn die Selbstdisziplin fehlt.

Das Thema schlechte Straßen, Dauerbaustellen auf Autobahnen zur Urlaubszeit und dergleichen können wir ja in einem anderen OT-Thread mal breittreten

Gruß, Dirk.

[ahli]

Sobald man aber z.B. in Holland, Dänemark oder Schweden mit dem Auto unterwegs ist, ist man erstaunt wie angenehm man hier reisen kann. Generelle Tempolimits und hohe Strafen bei Nichtbeachtung führen zu einem homogeneren Verkehrsfluss und somit auch zu entspannterem Fahren.
Ich möchte das nicht unbedingt für Deutschland, aber manchmal scheint das nicht ganz verkehrt zu sein, wenn die Selbstdisziplin fehlt.

Dem kann ich nur zustimmen. Ich fahre lieber fünf Stunden auf , belgische, niederländischen oder französischen Autobahnen als auch nur eine Stunde auf deutschen Autobahnen. Das liegt aber nicht an den Fahrern von Seniorenfahrzeugen und auch nicht an deren sturen Fahrens auf der mittlere Spur, sondern an den ganzen Möchtegern-Schumachers oder Freizeit-Vettels, die meinen grundsätzlich und überall mit ihren TDI, cdi oder weiß nicht wie Diesel-Kombis mit nicht unter 190 km/h die Autobahn zum Schauplatz potenzieller Mörder zu machen und das Wort "angepasste Fahrweise" nicht mal buchstabieren können, weil sie ja einen ach so wichtigen Termin haben und dermaßen aggressiv rasen, drängeln und auch bei Tempo 200 einen Meter dicht auffahren, dass man schon kein Fahrzeugemblem mehr im Rückspiegel erkennen kann. Das gibt es NUR in Deutschland. Alle anderen Länder Europas fahren deutlich entspannter, selbst die Mittelmeeranreinerstaaten.
Meine Forderung wäre ein Tempolimit wie in Frankreich, also relaxte 130 km/ h und bei Regen, auch das sehr vernünftig 110 km/h. Das in Verbindung mit entsprechend schmerzhaften Geldbußen und nicht lächerlichen 25 € bei 15 km über dem Limit würde auch hier funktionieren und das eine oder andere Menschenleben retten. So ich habe fertig =D>

[Johnson]

Kommt doch mal nach Ägypten! Dann fällt Euch nichts mehr ein .

Grüße,

Johannes

[Roman]

Wie sagte doch Gunther Holtorf in einem Interview, nachdem er seine 26-jährige Weltreise mit seinem Mercedes 300GD (897.000 KM, 216 Länder, u.A. auch Nordkorea!) beendet hatte:
"Schlechte Straßen habe ich in Deutschland noch nicht gesehen".

Grüße
Roman